Traumatherapie

Was ist eigentlich Traumatherapie?

Traumatherapie ist die Psychotherapie für Menschen, die unter Traumafolgestörungen leiden.

Das kann die Posttraumatische Belastungsstörung sein, aber auch Dissoziative Störungen, Angststörungen oder Depressio-nen. Für die Patienten, die schwere Gewalt erfahren haben, Unfälle erlitten oder Naturkatastrophen überlebt haben, ist ein besonderes Vorgehen erforderlich.

Stabilisierung:

Zunächst ist es notwendig, diese Menschen zu stabilisieren. Es ist wichtig, Fähigkeiten zur Regulation von Gefühlen und inneren Spannungen wiederzuerlangen. Hierzu wende ich unter anderem Entspannungsverfahren sowie imaginative Ver-fahren an, z. B. einen Tresor zum Aufbewahren grauenvoller Erinnerungen oder einen Geborgenen Ort, um sich zurückziehen, schützen und ausruhen zu können. Auch kann es sehr hilfreich sein, ein Ressourcenteam zu installieren, das einen in der Vorstellung unterstützt.

Traumaexposition:

Erst, wenn die Patienten stabil genug sind, geht es um die Durcharbeitung der traumatisierenden Ereignisse auf der inneren Bühne. Das Ziel ist, die belastenden Erlebnisse zur Geschichte werden zu lassen; die versprengt abgelegten Bilder, Gefühle, Gerüche oder Überzeugungen zu verbinden und es dem Gehirn so möglich zu machen, diese als zusammengehörige Infor-mationen in einem "alten Film" abzuspeichern und als Vergangenheit zu archivieren. Zum Einsatz kommt hier EMDR oder aber auch die Screentechnik, wo man sich die schrecklichen Erlebnisse auf einer Leinwand oder einem Bildschirm vorstellt. Manchmal ist es erstmal wichtig, überhaupt über die schlimmen Erfahrungen zu sprechen.

Integration:

In dieser Phase geht es um die Einordnung des Erlebten in die persönliche Lebensgeschichte. Was ist angemessene Trauer über das Geschehene? Von welchen Wünschen muss man sich verabschieden - beispielsweise, wenn man nach einem Unfall körperliche Fähigkeiten verloren hat oder nicht mehr im alten Beruf arbeiten kann? Wie geht man damit um, wenn Täter nicht zur Verantwortung gezogen werden können? Die aktuelle Überlebenssituation wird überprüft - was soll bleiben, was soll sich verändern? Die schwere Aufgabe dieser Phase ist es, sich mit der eigenen Vergangenheit auszusöhnen und sie zu akzeptieren.

Generell ist es wichtig darzustellen, dass Traumatherapie im Rahmen einer Psychotherapie als Verhaltenstherapie, Tiefen-psychologisch-fundierte Psychotherapie oder Analytische Therapie erfolgt. Mir ist es ein Anliegen, die Exposition so schonend wie möglich zu gestalten; jedoch ist es unumgänglich, sich mit dem traumatischen Geschehnis auseinanderzusetzen, wenn es denn verarbeitet werden soll.

 
 
 
 
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